Nights of Storm & Silence Tour 2001
L´âme immortelle, Janus, Flesh Field und Schwarz
am 8.2.2001 im Top Act Zapfendorf

Es ist kurz nach 18.00 Uhr, als ich endlich nach Hause komme. Viel später als geplant. Axel will mich um 20.00 Uhr abholen und ich muß noch meinen Kater versorgen, Haare waschen, duschen, was essen usw. Ich muß mich also ran halten. Kurz vor 20.00 Uhr bin ich endlich fertig und ein paar Minuten später klingelt Axel. Seine Freundin kann leider nicht mit kommen, da sie arbeiten muß. Schade, ich hätte sie gerne kennen gelernt. So fahren wir alleine nach Zapfendorf, das wirklich das ist, was es verspricht, im Kofferraum eine Menge Merchandisingkram für LAI.

In Zapfendorf angekommen, lassen wir den erst mal im Auto und gehen rein. An der Tür begegnet und auch gleich Thomas Rainer und begrüßt Axel ziemlich herzlich. Kein Wunder, wo die beiden sich schon ne ganze Zeit kennen. Ein paar Leute werden raus zum Auto geschickt, um die Sachen rein zu holen und Thomas meint, er besorgt und mal ein paar Pässe. Wie, jetzt, Pässe... Ich besorge meine Karte, die ich mir zurücklegen ließ, und ein paar Minuten später kommt Thomas mit zwei Presse-Backstage-Pässen zurück. Na, das war vielleicht eine Überraschung.

Axel, Thomas und ich gehen erst mal nach oben und ich lerne auch gleich den Rest der Band kennen. Auch die Mitglieder der anderen Bands rennen im Hinterzimmer rum und Schwarz sind gerade dabei, sich für ihren Auftritt fertig zu machen. Wir besorgen und erst mal was zu trinken, wenn es schon nix kostet, ich werde meinen Mantel los, und die restliche Zeit quatschen wir mit den Leuten.

Kurz nach 21.00 Uhr beginnt dann die Konzertnacht mit Schwarz. Ich betrete jetzt das erste mal si richtig den Club und ich muß sagen, dass er mir ziemlich gefällt. Klein, gemütlich. Nach den ersten paar Takten weiß ich bereits, dass es nicht so ganz meine Musik ist. Vor der Bühne ist es auch noch recht leer. Wir sehen uns das ganze trotzdem an. Allerdings hätten wir Ohrenstöpsel nötig gehabt bei den wummernden Bässen. So richtig traut sich auch keiner vor die Bühne und nach ca. einer halben Stunde sind Schwarz auch schon fertig, was mich allerdings nicht weiter stört, da ich mich schon auf die nächste Band, Flesh Field, freue.

Die halbe Stunde Umbaupause verbringen wir mit weiteren Gesprächen und Freigetränken. In der Zwischenzeit taucht auch Bruno Kramm (von "Das Ich") auf. Richtige Prominenz ist ja heute anwesend ;-) Als Flesh Field beginnen, trauen sich endlich ein paar Leute, angeführt von Bruno Kramm, vor die Bühne. Auch ich bahne mir meinen Weg durch den inzwischen gut gefüllten, aber nicht zu vollen Club vor die Bühne, um ein paar Fotos zu schiessen. Flesh Field selbst legen gleich powergeladen los. Sängerin Rian ist ein wahres Energiebündel und wirbelt fast ständig über die Bühne. Ich frage mich, wie sie das nur schafft. Es gibt aber auch ein paar ruhigere Songs, die die klare Stimme von Rian perfekt rüber bringen. Überhaupt war ich von halbstündigen Set der drei, (Ian Ross und Rian Miller zusammen mit einem Gitarristen) mehr als begeistert. Man darf sicher gespannt sein, was Flesh Field noch so auf die Beine stellen.

Nach dem Set der drei geht es erst mal zurück in den Backstagebereich, um noch ein paar Schluck zu uns zu nehmen. In der Zwischenzeit hängt RIG von Janus nur über dem Inhalator. Aufgrund akuter stimmlicher Probleme würde es heute nur ein verkürztes Set geben. Schade eigentlich, bin ich doch ziemlich auf die Band gespannt, die mir musikalisch noch völlig unbekannt ist. Kurz vor Beginn des Sets will ich nochmal schnell für kleine Mädchen, da läuft mir doch völlig überraschend Peter, ein arbeitskollege, über den Weg. Damit hätte ich ja beim besten Willen nicht gerechnet. Er gesellt sich zu uns und wir warten gespannt auf den Auftritt von Janus. Wir postieren uns wieder direkt vor der Bühne, damit ich auch was von meinen Fotos habe. Da ich nicht kenne, kann ich zur Setlist auch nicht viel sagen. Es werden insgesamt 5 Stücke gespielt, die durch die Begleitung mit klassischen Instrumenten ein ganz besonderes Flair haben. Auch RIGs Stimme sind die Probleme nicht anzumerken und ich bin schon nach dem ersten Stück begeistert. Zweiter Song ist "Unter dem Eis" (ich hoffe, das war Nummer 2), von dem ich sehr angetan bin. Sänger RIG wird die ganze Show über von unten mit meist grünem Licht angestrahlt, was seinem Gesicht einen ganz eigenartigen Ausdruck verleiht. Sieht ziemlich interessant aus. Das nächste Stück ist "Mein krankes Herz", bei dem RIG von Thomas Rainer (L´âme immortelle) gesanglich und dem Gitarristen von Flesh Field unterstützt wird. Eine gute Kombination, muß ich sagen. An den Titel des 4. Stückes kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es war ein ziemlich ruhiges Stück, wie auch der letzte Song "Saitenspiel", bei dem Sonja (L´âme immortelle) gesanglich unterstützend eingreift. Als der Song beendet ist, stürmen alle Künstler und sonstigen Beteiligten die Bühne, um Thomas, der an diesem Tag 22 wird, ein Ständchen zu bringen. Alles in allem eine sehr gute, viel zu kurze Show, bei der mich Janus trotz (meinerseits unbemerkten) Stimmproblemen überzeugen.

Axel und ich gehen kurz nach hinten, um uns ein weiteres Freigetränk (*g*) zu besorgen. Sonja ist bereits soweit fertig, muß sich nur noch umziehen, aber dafür hängt Thomas jetzt über dem Inhallator. Ist hier den heute jeder krank? Aber ein verkürztes Set würde es hier auf jeden Fall nicht geben. Als es hinter der Bühne nach Aufbruch aussieht, begeben wir uns auch wieder vor die Bühne, natürlich in die erste Reihe, wenn schon mal nicht so ein Gedrängel ist. Da kann man wenigstens Tasche und Kamera ablegen.

Das Intro wird vom Chellisten Mark und von Tina an der Geige von Janus übernommen. Sehr ruhig und getragen und man ist gespannt, was da heute auf einen zukommt. Auch hier kann ich zur Setlist nicht besonders viel sagen, da ich die Songs des neuen Albums noch nicht so gut kenne. Im ersten Teil des Sets wird haupsächlich Augenmerk auf die neuen Songs gelegt, welche mir auch sehr gut in der Live-Umsetzung, teilweise mit Streicherunterstützung, gefallen. Und zum tanzen ist auch was dabei. Zu bewundern ist auch die tolle Lichtshow und die Tatsache, daß Sonja sich während des Sets drei mal umzieht. Bei den Zugaben, die mit langanhaltendem Applaus verlangt werden, liegt dann der Schwerpunkt auf die Klassiker wie "Bitterkeit" und "Live will never be the same again". Für den letzten Song borgt sich Sonja dann kurzerhand den Mantel von Axel aus. Die Show der Band wird mit frenetischem Beifall quittiert und ich kehre mit den Gedanken an eine wunderbare Show in den Backstageraum zurück.

Dort unterhalten wir uns noch ziemlich lange mit Sonja und Thomas, trinken noch was und Sonja muß von uns unbedingt noch ein Foto machen. Mal sehen, ob ich das irgendwann mal zu Gesicht bekomme. Gegen viertel nach drei verabschieden wir uns noch von allen und machen uns dann endlich auf den Heimweg. Ich mag gar nicht daran denken, daß ich in ein paar Studen arbeiten muß. Im Moment ist das aber auch egal, da ich einen wunderschönen Abend hinter mir habe.

Die Fotos zum Bericht gibt´s hier.